Fallbeispiel beschichtete Oberflächen

Die Elemente dieser Tor- und Zaunanlage wurden aus dem Werkstoff Aluminium gefertigt. Eine eigentlich ästhetisch hochwertige Pulverbeschichtung soll der Grundstückseinfriedigung einen eleganten Glanz verleihen.

In diesem Fall hat jedoch das Beschichtungssystem versagt. Das Trägermaterial der anthrazitfarbenen Pigmentplättchen konnte die Pigmente nicht vollständig auf die Metalloberfläche transportieren. So ist ein schattiertes, ungleichmäßiges Farbspiel entstanden.

Farbaufträge müssen in der Dicke erfolgen, wie es zwischen den Parteien vereinbart ist. Außerdem muss die Farbdicke der Systemvorgabe entsprechend erfolgen, wenn sie ein gleichmäßiges Erscheinungsbild erzeugen soll.

Bei feuerverzinkten Oberflächen ist es unbedingt erforderlich, und das ist unabhängig vom Beschichtungssystem, dass die zu beschichtenden Flächen vor der Beschichtung vollständig angerauht werden. Dazu müssen sie absolut trocken und vorgewärmt sein.

Das wird durch das so genannte Sweepen und Tempern erreicht.

In diesem Fall wurde versucht, das Aufrauhen durch Anschleifen der Oberflächen herzustellen. Das Tempern wurde durch manuelles Erwärmen mit einer Mischgas-Flamme ersetzt.

Die unzureichende Vorbereitung zum Lackieren wurde zuerst im Bereich der Schweißnähte sichtbar. An diesen Stellen hatte sich bereits nach kurzer Zeit Korrosion gebildert, die den Lack unterwandert hat und somit vom Grundwerkstoff abgelöst hat.

An einem Profilstoß ist es wegen der fehlenden Zugänglichkeit nicht möglich, die Oberflächen vollständig durch manuelles Schleifen vorzubereiten. Wenn Feuchtigkeit vorhanden ist, dann häufig in diesen Konstruktionsbereichen. Der Korrosionsbefall hat an diesen Knotenpunkten seinen Ursprung.

Die Brüstungsgeländer wurden nach der Feuerverzinkung mit einer Farblackierung versehen. Die Farbschicht ist nicht in ausreichender Stärke vorhanden, so dass deutlich sichtbare Schattierungen in der Gesamtansicht vorhanden sind.

Auf kurzer Distanz die Elemente betrachtet, ist die durchschimmerde Oberfläche der Feuerverzinkung deutlich sichtbar.

Auch der obere Geländerab

schluss ist nicht gleichmäßig beschichtet, sondern weißt deutliche Schattierungen auf.

Bei diesem Bauvorhaben hat der Bauherr Wert darauf gelegt, das alle Aluminiumelemente, wie Fenster, Türen u. Brüstungen, in einer Charge Pulverbeschichtet werden, um eine Farbgleichheit aller Elemente zu erreichen.

Tatsächlich wurde jedoch die Hebe/Schiebetür-Anlage gesondert beschichtet. Ein Farbunterschied ist erkennbar.

Die Hebe/Schiebetür-Anlage ist in geringen, aber sichtbaren Maße dunkler beschichtet, als die Tragkonstruktion des Brüstungsgeländers.

Eine Stahlhalle wurde mit wärmegedämmter Paneele verkleidet. Die Befestigung der Elemente erfolgte, für die Betrachtung nach Fertigstellung, unsichtbar.

Die beiden letzten Paneelen weisen einen Farbunterschied zu allen übrigen Elementen auf. Der Farbunterschied ist mit „auffällig wirkend“ einzustufen.

In diesem Fall, da es sich um die beiden zuletzt montierten Paneelen in dieser Hallenseitenansicht handelt, können diese Elemente ausgetauscht werden, um Farbengleichheit zu erzielen.

Sollte die Farbengleichheit nicht hergestellt werden, muss die gesamte, 25 m lange Hallenseite, neu verkleidet werden.

Es handelt sich um eine Gewerbehalle, in der Einzelhandelsgeschäfte untergebracht sind. Die Hallenseite liegt, von der Ortsdurchfahrtsstraße betrachtet, direkt im Blickfeld der Betrachter.

Bei diesem feuerverzinkten Stahlgitter wurden erforderliche Arbeitsschritte vor der Farbbeschichtung nicht durchgeführt, oder zeitversetzt verrichtet.

Bei feuerverzinkten Oberflächen ist es unbedingt erforderlich, und das ist unabhängig vom Beschichtungssystem, dass die zu beschichtenden Flächen vor der Beschichtung vollständig angerauht werden. Dazu müssen sie absolut trocken und vorgewärmt sein.

Das wird durch das so genannte Sweepen und Tempern erreicht.

An den Stellen, an denen sich der Lack bereits abgelöst hat, sind auf den Stahloberflächen deutliche Zinkoxid-Bestandteile zu erkennen. Die Lackschicht wurde von Feuchtigkeit unterwandert und hat Zinkoxid und Zinkhydroxid gebildet. Die Korrosion hat den Lack vom Grundwerkstoff getrennt.

Die Korrosionsspuren, das Zinkoxid, lassen die feuerverzinkte Stahloberfläche weiß und rauh erscheinen. Ein typisches Schadensbild!