Fallbeispiel
Toleranzen

Die Farbunterschiede innerhalb der Zaunanlage wirken auffallend. In diesem Fall hat das Farb-Pulversystem, bzw. die Pigmentträger des Systems, nicht vollständig funktioniert. Die Elemente müssen neu beschichtet werden.

Der Ansatz, die Verlängerung, von zwei Zahnstangenabschnitten erfolgte nicht entsprechend der Zahnteilung. Dadurch kommt es an dieser Stelle zu einer holprigen Fahrt des Treppenlifts. Der Mangel ist nicht hinnehmbar. Es muss nachgebessert werden.

Auf die gesamte Profilbreite ergibt sich rechnerisch ein Abmaß von 5 mm. Als maximales Höchst-Abmaß weist die Toleranznorm 4,5 mm aus. Die Maßabweichung ist, im vorhandenen Rahmen, technisch nicht relevant. Optisch ist die Unregelmäßigkeit nicht erkennbar. In diesem Fall kann der Wert gemindert werden.

Bei einer Aluminium-Zeltrahmenkonstruktion wurde auf die vor Korrosion schützende Eloxierung verzichtet. Dadurch bedingt, ist Korrosion entstanden. Aus technischer Sicht besteht keine Einschränkung der dauerhaften Tragfähigkeit. Es handelt sich um ein Industrie-Lagerzelt. Es bestehen keine Ansprüche an ein optisches Erscheinungsbild. Der Wert kann gemindert werden.

Einige Fenster eines Verwaltungsgebäudes weisen auf Fensterrahmen, Blendrahmen und Glasleisten Kratzer auf. So beschädigte Glasleiten können ausgetauscht werden. Bei den Rahmen wird nach Nutzung des Raumes unterschieden.

Liegt die Kratzerbeschaffenheit außerhalb der Toleranzen, wird der Qualitätsanspruch für in Technikräume eingesetzte Elemente niedriger angesetzt, als z.B. bei Büro- u. Besprechungsräume.

Danach entscheidet sich, ob der Wert gemindert werden kann, oder, ob nachgebessert werden muss.

Sollte eine Glasscheibe mit Kratzer behaftet sein, so lässt das Regelwerk einzelne Kratzer mit einer maximalen Länge von 15 mm zu. Sind mehrere Kratzer vorhanden, darf die Summe der Einzellängen nicht mehr als 45 mm betragen.

Tolerierbare bzw. nicht tolerierbare Unregelmäßigkeiten, in und an feuerverzinkten Oberflächen, sind in der DIN EN ISO 1461 erklärt. So ist z,B. ein sichtbarer Schweißnahtaufbau, wie auf Bild 1 dargestellt, kein Grund zur Zurückweisung des Gewerks. Einzel-Fehlstellen, ohne Zinküberzug (Bild 2), dürfen nur bis zu einer Größe von 10 cm² vorhanden sein und müssen durch ein zugelassenes Verfahren nachgearbeitet werden.

Im Maschinen- und Anlagenbau müssen die vereinbarten Toleranzen in der Bauteilspezifikation festgehalten sein. Neben frei gewählten Toleranzgrößen kann die DIN ISO 2768-1 und/oder die DIN EN ISO 13920 herangezogen werden. Der Hersteller muss bedenken, dass bei Schweißkonstruktionen die Vorgaben der DIN ISO 2768-1 kaum realisierbar sind.

Maßgestaltungen an und in Treppen- u. Geländer-Anlagen sind in der DIN 18065, den Landesbauordnungen und der Arbeitsstättenverordnung klar definiert. Vom Hersteller muss beachtet werden, dass es für bestimmte Maße, wie z.B. die Geländerhöhe oder evtl. auch die Treppenantrittshöhe, keine Minus-Toleranzen gibt.