Fallbeispiel
Wintergärten & Vordächer

Das Versagen der Konstruktion bei einem Unwetter, basiert auf ein Versäumnis bei der Montage. Die Verbindung der vertikalen Stützen mit den Dachbalken erfolgte lediglich als Steckverbindung. Durch die Sog-Wirkung wurde das Dach zunächst angehoben, bis es dann durch die Windlast vollends umklappte und auf dem Gebäudedach zum Liegen kam.

Die Wintergarten-Abdeckung weist mehrere Mängel auf. Das anfallende Regenwasser soll eigentlich durch die Fensterbänke, vom Gebäude weg, abgeleitet werden. Die Stöße der Fensterbank-Einzelelemente sind jedoch nicht fachgerecht.

Die Fensterbänke sind seitlich auch nicht fachgerecht in die Leibung eingesetzt worden.

In diesem Zustand sammelt sich das Wasser auf der vorhandenen Kante, und zieht in den Putz der Leibung ein. Die Ecke befindet sich zum Norden hin, trocknet dadurch bedingt nicht ausreichend ab, es ist bereits Schimmelbildung vorhanden.

Der Geländerpfosten wurde als Hohlkörper in eine Kernlochbohrung eingesetzt und eingegossen. Hohlkörper korrodieren besonders in dem Bereich, wo das Rohr die Betonleibung verlässt, bereits nach relativ kurzer Zeit. Hohlkörper sind nicht zum direkten Einlassen in ein Trägerelement geeignet. Hier muss zunächst ein „Vollmaterial“ eingesetzt werden, über das dann ein Rohr geschoben werden kann.

Liegt die Oberkante einer monolithischen Einfachverglasung mehr als 4 m über einer Verkehrsfläche, so ist die Verglasung in heißgelagertem Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG-H) auszuführen.

Diese Vorgabe gilt auch für den Einbau in Mehrscheiben-Isolierglas.

Bei herkömmlichen ESG-Scheiben kann es bei Aufheizung durch Sonneneinstrahlung oder hohen Temperaturschwankungen zu sogenannten Spontanbrüchen kommen.

Diesem Problem begegnet man mit sogenannten ESG-H-Glas, bei dem die Wahrscheinlichkeit eines Spontanbruches nur noch gering ist.

Die Aluminiumelemente wurden an eine farbbeschichtete Stahlkonstruktion angebunden.

Die Stahlprofile verfügen über keinen effektiven Rostschutz. Vor allen Dingen ist im Spalt zwischen den beiden Hohlprofilen deutliche Korrosion vorhanden.

Eine innere Glasscheibe der Doppelverglasung ist großflächig gesprungen.

Das macht deutlich, dass es sich bei dieser Scheibe nicht, wie es für Arbeitsstätten vorgeschrieben ist, bei der inneren Scheibe der VSG-Verglasung um eine ESG-Scheibe handelt